Gehörnte Mauerbiene

Männchen (oben), Weibchen (unten). (Foto: naturgucker.de [D. Bend])
Männchen (oben), Weibchen (unten). (Foto: naturgucker.de [D. Bend])

Steckbrief:

 

Auch wenn es den Anschein hat, die bei uns noch recht häufige Gehörnte Mauerbiene ist keine Hummel und bildet auch keine Staaten wie ihre Honigbienen-Schwester, sondern sie lebt als "Einsiedlerin".

 

Die häufigste der bei uns vorkommenden Wildbienen (in Deutschland sind über 500 Arten bekannt) ist hauptsächlich im zeitigen Frühjahr in naturbelassenen Gärten anzutreffen - aber dann häufig in großer Zahl.

 

Weibchen mit Lehm im Anflug (Foto: naturgucker.de [A. Teichmann])
Weibchen mit Lehm im Anflug (Foto: naturgucker.de [A. Teichmann])

Ihre sog. "Liniennester" baut das Weibchen gerne in Mauerritzen, in alte Pflanzenstängel oder Bohrlöcher in Holz. Dort hinein werden bis zu zwölf Brutzellen eingerichtet, die jeweils mit ausreichendem Futtervorrat aus Pollen und Nektar befüllt und mit einem Ei vervollständigt werden. Diese einzelnen Kammern werden danach sorgfältig mit feuchtem Lehm verschlossen. Die letzte Kammer ist für die zukünftigen Männchen reserviert und die bekommen ein deutlich kleineres "Fresspaket" mit auf den Weg, denn die Larven der Männchen benötigen zu ihrer Entwicklung weniger Eiweiß.

 

Weibchen beim Nestbau (Foto: naturgucker.de [A. Teichmann])
Weibchen beim Nestbau (Foto: naturgucker.de [A. Teichmann])

Nach wenigen Tagen bereits schlüpft eine Larve aus dem Ei, lässt sich bis zum Sommer den Pollen und Nektar schmecken und spinnt sich im Laufe des Sommers in einen Kokon ein, um darin als voll entwickeltes Insekt zu überwintern. 

 

Da die Männchen in den Nestern - wie wir gelesen haben – vorne platziert wurden, sind sie auch im Frühling als erstes dran zu schlüpfen. Ungeduldig warten dann meist viele der Männchen mit der weißen Stirn bis endlich die Weibchen aus den Liniennestern kommen, um für die nächste Generation zu sorgen.

Foto: NABU Büttelborn [ck]
Foto: NABU Büttelborn [ck]

Wie können Sie helfen?

 

Auch hier ist weniger mehr: lassen Sie bitte den Wildbienen ihren Lebensraum. Räumen Sie ihren Garten nicht "besenrein" auf, bieten Sie den sehr friedlichen und interessanten Insekten genügend Nahrung in Form von Frühlingsblumen und ermöglichen Sie bitte den Tieren auch ein Nest zu bauen. Meist sind im urbanen Raum ja alle Ritzen oder Löcher verputzt, sodass es für die Gehörnte Mauerbiene schwierig ist, ihre Brut "einzumauern".

 

Jedoch ist es wirklich sehr einfach, eine (oder mehrere) Insektenunterkünfte aus hohlen Stängeln oder Holz herzustellen oder zu erwerben.  (Mehr Informationen und eine Bauanleitung dazu finden Sie hier)

 

Ein Gitter aus Draht verhindert übrigens, dass Spechte oder Meisen die Wildbienen-Brut als leichte Beute betrachten.

 

Das muntere Treiben der Mauerbienen im Frühjahr entschädigt Sie garantiert für diese kleine Mühe.  [ck 04/22]

 

Unterschiedlichste Frühlingsblumen sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Wildbienen.

Fotos: NABU Büttelborn [or]

Elfen-Krokus (Foto: naturgucker.de [L. Holl])
Elfen-Krokus (Foto: naturgucker.de [L. Holl])
Märzenbecher (Foto: naturgucker.de [J. Wörner])
Märzenbecher (Foto: naturgucker.de [J. Wörner])