Zugegeben, es war kein wirklich gemütlicher Nachmittag, um schwalbenfreundliche Mitbürger Büttelborns mit der NABU Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" zu ehren. Es hatte geregnet und gestürmt und natürlich waren alle Schwalben schon längst in wärmere Gefilde gezogen. 

Trotz dieser widrigen Umstände war es dem NABU Büttelborn ein wichtiges Anliegen, außergewöhnliches Engagement von Bürgern für den Naturschutz zu würdigen. Der NABU Büttelborn zeichnete daher am 01. November 2019 drei Familien aus dem Neubaugebiet "Grüner Weg" mit der Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" aus.

Alle drei Familien hatten schon recht bald nach ihrem Einzug in die neuen Reihenhäuser im Jakob-Kaiser Weg bzw  in der Geschwister-Scholl Strasse beschlossen, die "wohnungssuchenden" Mehlschwalben nicht nur zu tolerieren, sondern ihnen auch noch auf ganzer Hausbreite Kotbretter montiert. Somit war sichergestellt, dass die Schwalben ungehindert brüten können und das sich die Hinterlassenschaften der fleißigen Fliegenfänger nicht störend auswirken.

Leider ist solche Toleranz gegenüber Mehlschwalben nicht sehr weit verbreitet, denn aufmerksame Spaziergänger werden sicherlich bemerkt haben, dass Häuser die gerne von Mehlschwalben besiedelt würden (denn dafür eignet sich nicht jeder Dachüberstand ) vielfach mit Netzen oder Spikes gegen diese "Kolonisierung "geschützt" wurden. 

Diese häufige Verwehrung potenzieller Nistmöglichkeiten, trägt sicherlich auch zu dem starken Rückgang der Bestandsdichte von Mehlschwalben in Hessen bei - natürlich neben dem Problem, Futter (durch den erschreckenden Rückgang der Insekten, der sog. "Biomasse") und geeignetes Nistmaterial (unversiegelte Flächen mit feuchter Erde/Lehm) zu finden.