Exkursion zu den Bienenfressern (2017)

Nein, diese hübschen Vögel sind definitiv nicht daran Schuld, dass wir bei uns immer weniger heimische Bienen und Hummeln haben. Die Bienenfresser ernähren sich zwar auch von diesen nützlichen Tierchen, aber sie kommen bei uns im hessischen Ried (noch?) gar nicht vor, und die wahrscheinlichste Ursache für den dramatischen Rückgang an Insekten liegt ganz woanders.

 

Die Bienenfresser sind durch ihre Farbigkeit und „Exotik“ wirklich unverwechselbar. Vermutlich als Nutznießer des Klimawandels, ist es dieser Racke gelungen, sich mit Beginn des 21. Jahrhunderts wieder bei uns in Deutschland anzusiedeln, nachdem sie seit 1980 bei uns als ausgestorben galt. Es gibt mittlerweile am Kaiserstuhl (Baden) und im benachbarten Rheinland-Pfalz bereits Kolonien, die jedes Jahr ab Mitte Mai wieder bevölkert werden.

 

Daher führte auch 2017 eine Exkursion des NABU Büttelborn zu einer dieser Brutkolonien in der Nähe von Frankenthal (Pfalz). Dort brüten regelmäßig einige dieser farbigen Vögel in bis zu 1 m langen selbstgegrabenen Brutröhren in Steilwänden.

 

Sie beobachten zu können – natürlich ohne sie zu stören - ist ein wahres Privileg.

 

Ob diese „Exoten“ allerdings bei uns in Deutschland auch weiterhin eine Zukunft haben, hängt letztendlich auch vom Nahrungsangebot ab. Und da gilt unerbittlich: keine Insekten, keine Bienenfresser. Es liegt also an uns Menschen, für beide eine Lebensgrundlage zu erhalten bzw. wiederherstellen. [ck 06/19]