Zum zweiten Mal nahm die Jugendgruppe des NABU-Büttelborn am Rebhuhn Monitoring für das Schutzprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern“ teil. Das Projekt wird hier im Kreis vom Landschaftspflegeverband Groß-Gerau koordiniert und durch den NABU unterstützt.
Das Schutzprojekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die drastischen Rückgänge des Rebhuhns in den vergangenen Jahren umzukehren und am besten wieder zu sich selbst tragenden, stabilen Populationen zu führen. Erreicht werden soll dieses Ziel durch Schutzmaßnahmen für das Rebhuhn, welche gleichzeitig auch einen positiven Einfluss auf zahlreiche weitere Tierarten der Agrarlandschaft haben. Das Rebhuhn ist eine sogenannte „Leitart“. Das bedeutet, dass Maßnahmen, die dem Rebhuhn nützen, auch einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung und Erhaltung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft vor unserer Haustür leisten.
Zur wissenschaftlichen Unterstützung werden im Frühjahr zur Balzzeit der Rebhühner, fast im gesamten Kreis Groß-Gerau, die Rebhühner erfasst. Dafür werden eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang Lautsprecher auf einer zugewiesenen Route abgespielt (eine sogenannte "Klangattrappe") und auf eine Antwort eines eventuell vorhandenen Rebhahns gelauscht. Die diesjährigen Routen lagen am Rand der Gemarkung Richtung Braunshardt und Worfelden.
Die vorgegebenen Routen wurden nach wissenschaftlichen Vorgaben begangen und gelauscht, was jedoch aufgrund vorbeifahrender Züge und den vielen Flugzeugen nicht einfach war. Tatsächlich hatten wir in diesem Jahr Glück bei unserer ersten Begehung und am Rande eines Heckenstreifens eine Antwort auf „unsere“ Balzrufe erhalten. Leider hat dieser Rebhahn nur einmal geantwortet, was die Vermutung zulässt, dass er schon eine Partnerin hat und nur bekannt gegeben hat, dass das Revier schon besetzt ist.
Die weitere Route führte durch endlos erscheinende, mit Folien eingepackte Spargelfelder. Dort war zu erwarten, dass uns kein Rebhahn antwortet. In diesen ausgeräumten Landschaftsbereichen finden die Tiere keine Nahrung, keine Deckung und häufig auch keine Brutmöglichkeit.
Bei der Begehung der zweiten Route hatten wir noch etwas mehr Glück und ein balzender Rebhahn hat durch andauerndes Rufen versucht, uns aus seinem Revier zu vertreiben.
Auch hier befand sich ein Heckenstreifen, eine Blüh- oder Brachfläche und etwas höher gewachsenes Getreide in unmittelbarer Umgebung, die das Vorkommen der Rebhühner offensichtlich möglich machte.
Teilweise war der Rebhahn sehr nahe an uns herangekommen, was wir aufgrund der eintretenden Dunkelheit jedoch nur akustisch vernehmen konnten. Allerdings hatten Elyas und Jannes im richtigen Moment die Ferngläser gezückt, und den Rebhahn beim Losfliegen direkt vor der Linse.
Wir hoffen nun, dass die Hähne eine Partnerin haben bzw. finden um erfolgreich Junge großziehen zu können, damit das Rebhuhn nicht mehr nur gehört, sondern wie früher auch hin und wieder in höheren Stückzahlen gesehen werden kann.
Hier schließt sich auch eine große Bitte an: In der anstehenden Brut- und Setzzeit bitten wir unbedingt Hunde an der Leine zu führen, auf den Wegen zu bleiben und insbesondere nicht durch brach liegende Felder, Wiesen oder Blühflächen zu gehen. Die Rebhühner brüten am Boden und verlassen erst im letzten Moment ihr Nest. Werden Rebhühner und andere am Boden brütende Vögel während der Brutzeit vom Nest gescheucht, führt dies häufig zu Gelegeverlusten und schlechten Bruterfolgen.
Mit solch einfachen Maßnahmen können Sie einen wichtigen Beitrag zum Vogelschutz leisten! Herzlichen Dank. [ch 03/23]