Jedes Jahr am Ende des Winters, steht der Frühjahrsputz unserer NABU-Nistkästen auf dem Programm. Dann erfahren wir endlich, wer in der vergangenen Brutsaison in den Nistkästen gewohnt hat.

Mit Leitern, Handbesen, Handschuhen, Schreibutensilien für die Dokumentation und Mini-Gartenhacken ging es los. Am Freitag, den 04.02.2022 schauten und säuberten wir die Kästen um das Büttelborner „Moorloch“ und teilweise am „Landgraben“.

Die restlichen Nistkästen des Landgrabens, sowie diejenigen auf der NABU-Streuobstwiese wurden am Samstagmorgen „geputzt“ und so für die neue Brutsaison vorbereitet. Die Reinigung der Nistkästen ist wichtig, um Platz für die neuen Nester zu schaffen und ggf. Vogel-Parasiten zu beseitigen.

Am Freitag durften wir gleich im ersten Nistkasten zwei gut genährte Gartenschläfer - natürlich noch tief und fest schlafend - in Ihrem Winternest betrachten. Danach wurden sie selbstverständlich ganz behutsam wieder in ihre "Winterwohnung" zurückgelegt und dürfen bis zum Frühjahr weiterschlafen. Dieses besondere Ereignis hat sich noch ein weiteres Mal im Laufe des Nachmittags ergeben.

Ganz viele Kästen waren gerade im vergangenen Jahr erst von Meisen zur Brut, und später von Mäusen als Wohnung genutzt. Die Mäuse erschreckten häufig diejenigen, die das Blätter- und Pflanzenmaterial behutsam aus den Nistkästen entfernten. Irgendwie hatten die süßen kleinen Nager mit den großen Ohren eine besondere Vorliebe für Lotta, da sie immer direkt aus dem Nest zu Ihr gesprungen sind.

Außer den Nistkästen haben Elyas, Uwe und Jannes auch wieder die Gelegenheit genutzt und den Müll entlang der Strecke beseitigt. Dabei kam die unglaubliche Menge von 28 Glasflaschen und mehrere Säcke mit „Kleinkram“ zusammen.

Den interessantesten Fund zogen die Jungs aus dem „Landbach“: Einen gefüllten Rucksack voller Getränkeflaschen, Masken, Regenjacke und Desinfektionsmittel. Den Geruch dieses Fundes möchten wir gar nicht wiedergeben…

Am sonnigen Samstag ging die Putzaktion weiter. Die fünf Jugendlichen sammelten sich in aller „Hergottsfrühe“ (also um 9:30 Uhr) und radelten mit dem Gepäck zur Streuobstwiese, wo Beate schon auf uns wartete.

In dieser offenen Landschaft brüten gerne die Feldsperlinge. Diese Nester fanden wir auch in den meisten Nistkästen, deutlich erkennbar an ganz verwobener Neststruktur mit viel getrocknetem langen Gras. Leider gab es auch in diesem Jahr einige Totfunde, ausgewachsener und voll befiederter Sperlinge.

Das in den letzten Jahren sehr häufig vorgekommene blaue Bindegarn für Heu- und Stroh, war in vielen Nestern immer noch zu finden. Erfreulicherweise nicht mehr so viel und auch nicht immer in den Kästen mit den toten Tieren. 

So erklommen die Jugendlichen einen Baum nach dem anderen (insgesamt 55mal am Samstag und 32mal am Freitag), manchmal mit und auch häufig ohne Leiter.

Die im letzten Jahr zum ersten Mal beobachteten Steinkäuze durften wir auch in diesem Jahr in Ihren Nist- und Schlafröhren sitzen sehen. Mit ihren orangefarbenen Augen saßen Sie völlig ruhig da und schauten uns an. Bei den kühlen Temperaturen wurde es, besonders für Emylia ziemlich kalt, da sie die Dokumentation an diesem Morgen übernommen hatte. Ziemlich am Ende fanden wir noch ein verlassenes Meisennest mit fünf unversehrten, kleinen Eiern. 

Vielen Dank an dieser Stelle an alle Begleiter, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen (Beate, Sigrid, Uwe, Olaf, Matthias, Ortwin und Johannes) und vor allem an unsere helfenden Jugendlichen Lotta, Emylia, Luise, Helena, Jannes und Elyas für ihre tatkräftige Unterstützung.

Wie schön, dass Ihr Euch für die Natur mit all Ihren Facetten interessiert! [ch 02/22]